
Nach den Sommerferien und nach dem Urlaub habe ich immer den Eindruck, als ob die Zeit besonders schnell vergeht, gerade in der Kirchengemeinde. Da komme ich so aus der Ruhe und der Erholung heraus wieder in das alltägliche Getümmel und es ist gleich eine Menge los. Der Einschulungsgottesdienst hat schon stattgefunden, die neuen Konfirmandinnen und Konfirmanden starten mit dem Unterricht, Freizeiten finden statt. Die Wochen sind schon wieder gut ausgefüllt. Und dann kommen auch bald schon besondere Tage wie Erntedank und die ganzen Gedenktage im November, bis dann die Adventszeit beginnt. Ruckzuck ist Weihnachten!
In diesem Jahr erlebe ich die Zeit persönlich nochmal besonders intensiv, weil es mein letztes Jahr als Pfarrer dieser Kirchengemeinde sein wird. Viele Dinge erlebe und gestalte ich zum letzten Mal. Ich denke da jetzt nicht ständig dran, das wäre sicher auch komisch, aber so ab und zu schießt mir der Gedanke doch durch den Kopf. Es gibt noch viel zu tun, aber ich freue mich auch, dass noch so vieles möglich ist. Und wenn ich zurückschaue auf all die Jahre hier, dann frage ich mich auch, wo die Zeit denn eigentlich geblieben ist.
In der Bibel lese ich in Psalm 31, 16: „Meine Zeit steht in deinen Händen!“ Es tut mir gut, diesen bekannten Vers zu lesen. Ich weiß meine Zeit in Gottes Händen gut aufgehoben. Das, was gewesen ist und das, was noch kommt. Es liegt nicht alles in meiner Hand und das ist gut so. Und ich kann die Zeit, die mir bleibt, aus seiner Hand nehmen und etwas damit anfangen, sie gestalten und genießen. Und das gilt eigentlich immer. Dann mag die Zeit in meinem Gefühl ruhig schnell oder langsam vergehen. Hauptsache, die Zeit wird mir geschenkt. So kann ich jeden Tag, jede Stunde, jede Minute meines Lebens von Gott getragen annehmen. Er ist mir mit seinem Segen nahe.
Carsten Fiefstück