
„Hilf uns, Herr, unser Gott; denn wir verlassen uns auf dich.“ (2. Chronik 14, 10)
Worauf verlassen wir uns in unserem Leben? Auf unser Wissen. Auf unsere Erfahrung. Auf unser Geld. Und auch aufeinander. All das ist auch gut so. Das alles ist notwendig und brauchbar. Wir brauchen Dinge, Werte und Menschen, auf die wir uns verlassen können. Das ist wirklich wichtig für unser Leben. Aber der Vers aus dem Chronikbuch weist darauf hin, dass dies alles nicht der letzte Grund unseres Vertrauens ist. Sich auf Gott zu verlassen, das hilft. Das hilft, wo vieles andere unsicher ist. Und es sind doch so viele Unsicherheiten gegenwärtig bei uns zu spüren. Das hilft, wo wir enttäuscht werden. Wenn Menschen sich von uns abwenden und wir nicht den Rückhalt spüren, den wir benötigen. Das hilft auch, wo wir verärgert sind. Über all die Dinge, die nicht gelingen. All die Versäumnisse, die wir anderen zur Last legen. All das, was uns nicht passt.
Sich auf Gott zu verlassen hilft, weil es die Perspektive verändert. Weil ich erkennen kann, dass ich nicht nur meiner eigenen Kraft und Stärke vertrauen kann. Es hilft, weil ich so mich selbst und andere nicht pausenlos überfordere. Es hilft, weil es das Gelingen in andere Hände legt. Und es befreit zum Nachdenken, zum Reden und auch zum Streiten darüber, was getan werden muss und was gelassen werden kann. Gerade das brauchen wir doch in unserer Gemeinde, wenn sich in der nächsten Zeit so viel verändert. Und wir sind alle dazu eingeladen, uns zu beteiligen. Mit unseren eigenen Gedanken, mit unseren individuellen Möglichkeiten. Mit dem Vertrauen darauf, dass wir uns auf Gott wirklich verlassen können.
Amen.