Die Zukunft der Dünner Kirchengemeinde verantwortlich gestalten

Erstellt am 10.07.2023

Seit mehr als 27 Jahren bin ich beratendes Mitglied des Dünner Presbyteriums. Als Krankenhauspfarrer konnte ich mir eine Gemeinde aussuchen, in der ich mitarbeiten wollte. Damals habe ich mich, ohne dass ich die Gemeinde gekannt hätte, für Dünne entschieden, einfach, weil ich in Dünne gewohnt habe.

Doch schon sehr schnell habe ich gemerkt, dass diese Wahl so gut war, sodass ich auch nach unserem Umzug nach Habighorst geblieben bin. Warum? Nun ich habe die Kirchengemeinde und das Presbyterium all die Jahre als konstruktiv und offen erlebt.

Bei allen Überlegungen ging es immer um ein Evangelium, das dem Menschen zugewandt war. Es ging um eine Kirche, die sich immer bemüht hat, offen für die Anliegen des Dorfes zu sein. Die Gemeinde wollte einladend sein und hat das auch in ihrer Konzeption beschrieben.

Auch in der Realität habe ich erlebt, wie immer wieder neue Impulse von unterschiedlichster Seite aufgegriffen wurden: der regelmäßige Kirchkaffee, Kunst in der Kirche, Kultur in der Klus, Seniorennachmittage, Krabbelgruppen, Theater, der Spielzeugbasar, die Ü-Kirche, Gottesdienste für Paare, der Gospelchor X-Delight, die Vermietung eines Teils des Gemeindehauses als Arztpraxis, Beerdigungscafe, Räume für Yoga, um nur ein paar Initiativen der letzten 25 Jahre zu benennen.

Dabei habe ich die Atmosphäre im Presbyterium durch all die Jahre hindurch als freundlich und lösungsorientiert erlebt, sodass ich dort noch immer gerne mitarbeite.

Das nächste Jahr bedeutet einen großen Einschnitt. Wie Sie wissen, wird Pfarrer Carsten Fiefstück im nächsten Sommer in Ruhestand gehen und seine Stelle nicht wieder besetzt werden. Wichtige Aufgaben werden die Kolleg*innen aus der Region übernehmen. Und es ist klar, dass insgesamt die Gemeinden näher zusammenrücken müssen.

Die Zuständigkeit für so grundsätzliche Dinge wie Gottesdienste, Konfirmandenunterricht, Trauerfeiern, Taufen und Trauungen sind schon geklärt. Anderes wird in den nächsten Monaten noch geregelt werden. Ob die Gemeinde selbständig bleibt oder sich mit anderen zu einer Gemeinde zusammenschließt, ist noch offen.

Meine Überzeugung ist: Damit hier in Dünne weiterhin lebendiges kirchliches Leben stattfindet, braucht es Menschen, die sich dafür engagieren. Das war schon bisher so; aber ohne „eigenen“ Pfarrer gilt das umso mehr. Ein mutmachendes Beispiel ist für mich Muckum. Seit die Adventskapelle aus der regulären Versorgung durch die Gemeinde Ennigloh herausgefallen ist und der dortige Förderverein das Ruder übernommen hat, sind die Räume deutlich schöner geworden und die Aktivitäten vielfältiger. Aber natürlich lassen sich solche Erfahrungen nicht einfach 1:1 auf unsere hiesige Situation übertragen.

Was ich aber glaube, ist, dass es sich lohnt, sich auch als Presbyterin oder Presbyter für die Zukunft unserer Gemeinde zu engagieren. Gerade in den nächsten 4 Jahren, die ja die kommende Wahlperiode umfasst, werden wichtige Entscheidungen fallen, wie es mit der Kirche in Dünne weitergehen wird. Dafür braucht es Menschen, die sich sowohl für die Interessen der Dünner einsetzen wollen (für die Kirchengemeinde und das Dorf als Ganzes) und die zugleich einen Blick für das Größere haben, die Zusammenarbeit in der Region und im Kirchenkreis.

Solch ein Engagement kostet sicher Arbeit, aber er schafft auch Gestaltungsmöglichkeiten und führt, wenn es so weitergeht wie bisher, auch dazu, mit vielen netten Menschen zusammenzuarbeiten. Und es ist ein Weg (von sicher vielen), seinen Glauben zu leben.

Wenn Sie Interesse an einer Mitarbeit im Presbyterium haben (und sich informieren oder einfach mal reinschnuppern wollen), wenden Sie sich am besten an Pfarrer Carsten Fiefstück oder die anderen Mitglieder des Presbyteriums

Hanno Paul